Weihnachten hat auch in Finnland eine lange Tradition. Der Heiligabend (jouluaatto) besitzt dabei einen besonders hohen Stellenwert, schließlich kommt an diesem Abend die ganze Familie zusammen. Das Weihnachtsessen und das gemeinsame Singen gehören zu jenen Weihnachtsbräuchen in Finnland, die schon seit Jahrhunderten praktiziert werden.
Weihnachten in Finnland ist natürlich eng verbunden mit dem Weihnachtsmann (joulupukki), schließlich gilt das skandinavische Land als Heimat des Weihnachtsmannes, der auf dem Berg Korvatunturi in der Nähe der Stadt Savukoski (Lappland) zu Hause ist. Die schneereiche Region bietet sich mit ihrer eindrucksvollen Winterlandschaft und den zahlreiche Rentieren in einem besonderen Maße an.
Heiligabend (jouluaatto) – Wie wird in Finnland gefeiert?
Der Heilige Abend wird in Finnland um 12 Uhr eingeläutet, wenn der Weihnachtsfrieden in Turku ausgerufen wird. Dann kommt das gesellschaftliche Leben in den Städten und Gemeinden fast vollkommen zum Erliegen, denn die meisten Menschen zieht es in den Kreis der eigenen Familie. Der Besuch des Gottesdienstes ist dann der Auftakt für die weihnachtlichen Feierlichkeiten, die am Heiligabend zumeist schon in einem imposanten Weihnachtsessen gipfeln. Der Weihnachtsschinken (Joulukinkku), Heringssalat, Kartoffel- und Steckrübenauflauf und natürlich Glögi sind auf fast jedem Tisch in Finnland zu finden. Seinen Höhepunkt erlebt der Abend mit dem Besuch des Weihnachtsmannes, der an Tür klopft und mit den Worten „Onkos täällä kilttejä lapsia?“ („Gibt es hier artige Kinder?“) Geschenke verteilt.
Der erste Weihnachtsfeiertag steht dann ganz im Zeichen des Gottesdienstes und dem Besuch von Verwandten. Hier wird sich selbstverständlich den kulinarischen Köstlichkeiten hingegeben, die reichhaltig serviert werden. Am zweiten Feiertag des Weihnachtsfestes, der in Finnland auch „Tapaninpäivä“ (Tag des Heiligen Stephan) genannt wird, steht das Vergnügen auf dem Programm. Schlittenfahrten, Tanz und Besuch von Tanzlokalen sorgen für unheimlich viel Spass und Geselligkeit. Die weihnachtliche Zeit findet dann am Dreikönigsfest am 6. Januar ihr offizielles Ende.